Tuesday, January 27, 2009

Tongariro Alpine Crossing - der lange Weg der beiden Hobbits auf den Schicksalsberg

Nach einer Nacht am Ufer des Lake Taupo ging es am naechsten Tag los zur grossen Wanderung auf der Nordinsel (Tongariro Alpine Crossing). Da es in der Frueh sehr bewoelkt aussah und erst um ca. 9 Uhr die Sonne ansatzweise zum Vorschein kam, waren wir natuerlich wieder einmal sehr spaet, naemlich erst um elf Uhr am Startpunkt in der kargen Vulkanlandschaft. Man kann sich vorstellen, dass es bei inzwischen fast makellos blauem Himmel ganz schoen heiss war. Dafuer konnte man schon bei der Anfahrt eines der Tagesziele bewundern, den Mt. Ngauruhoe, besser bekannt als Schicksalsberg aus der Verfilmung der Herr der Ringe Trilogie.

Unser heutiges Hauptziel: ganz schoen maechtig und ein unausprechlicher Name!

Der Weg fuehrte anfangs relativ flach an einer Huette und einem kleinen Wasserfall vorbei, wurde aber immer steiler und fuehrte schliesslich auf einem Holzweg und Stiegen den ersten Pass hinauf. Obwohl Stephan zu Beginn etwas skeptisch war, fuehlte er sich doch so gut, dass er es auch aus eigenem Antrieb Frodo und Sam gleich machen wollte den Zusatzweg auf den Schicksalsberg in Angriff zu nehmen (immerhin fast zwei Stunden und etliche hundert Hoehenmeter Umweg!).
Und der Anstieg hattes es wirklich in sich: ohne Schatten und Weg ging es in der Mittagshitze steil den Schuttkegel des Vulkans hinauf. Dieses Stueck war wohl eines der anstrengendsten und schweisstreibendsten aller Wanderungen auf unserer Reise!

Jetzt wissen wir wie sich Frodo und Sam gefuehlt haben muessen...

Endlich am Kraterrand angekommen konnten wir dann die rauchenden Stellen en genauer betrachten. Wirklich ausserordentlich heiss an manchen Stellen - da konnte man sich nicht mal hinsetzen - und trotzdem nervten uns massenhaft Insekten bei unserer wohlverdienten Rast!

An manchen Stellen dampft es schon noch ganz kraeftig und der Boden ist auch richtig heiss!

Auch die Aussicht auf den Mt. Ruahepu, Mt. Tongariro, unser weitere Route und Lake Taupo war ausgezeichnet. In der Ferne konnte man selbst den einsam an der Westkueste stehenden Vulkan Mt. Taranaki (auch Mt. Egmont) erkennen.

Aussicht ueber den weiteren Verlauf der Route, vorbei am Tongariro.

Hoechster Vulkan der Gruppe und Schigebiet im Winter: Mt Ruahepu.

Es folgte ein Kraterrundgang und schliesslich ein ausserordentlich rasanter Abstieg oder Abrutsch ueber Schnee und Vulkangeroell. Hat es uns ueber eine Stunde gekostet den Gipfel zu erreichen, so waren wir in nur 10 bis 15 Minuten schon wieder zurueck am Ausgangspunkt!

Der eine Ring wurde trotz genauester Inspektion des Kraters nicht wieder gefunden.

Hinunter ging es dann wesentlich schneller: erst ueber ein Schneefeld...

....und danach im Laufschritt den Schuttkegel hinunter.

Nach diesem Hoehepunkt der Wanderung zu Beginn ging es abwechslungsreich weiter durch die Vulkanlandschaft. Fast alle Erscheinungsbilder einer solchen Gegend bietet die Tongariro Alpine Crossing: wuestenaehnliche Gebiete, bunte Seen, Vulkane und dampfende Erdspalten auf engstem Raum!

Die weitere Route fuehrte an saemtlichen Nebenerscheinungen eines Vulkangebietes vorbei.

Auch weiter unten dampft es immer wieder gehoerig aus den Spalten.

Nichtsdestotrotz: wir waren zu Fuss unterwegs und so koennen auch relativ kurze Distanzen (einige Kilometer) am Ende eines langen Tages ganz schoen muehsam werden. Nach einem endlos scheinenden Abstieg waren wir ganz schoen erschoepft, und dann musste ja auch noch das Auto vom Startpunkt geholt werden...

Alles in allem eine sehr empfehlenswerte Wanderung, man wird wohl nur schwer sonst wo eine derart vielfaeltige Vulkanlandschaft auf engstem Raum finden!

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